Samstag, Januar 16, 2010

Unser Treffen am 13. Januar 2010

Zunächst informierten diejenigen, die beim gestrigen Mediatorentreffen des Projekts gerichtsnahe Mediation waren, kurz über die Ergebnisse: zum einen wurde die Honorarordnung beschlossen, zum anderen wurde eine Auswertung der Rückmeldungen von Medianden und Anwälten aus der gerichtsinternen Mediation vorgetragen.

Im Verlauf des weiteren Abends haben wir dann an drei konkreten Medaitionsfällen gearbeitet:
Im ersten Fall ging es um anhängliche Medianden, die auch nach Abschluss der Mediation die Mediatorin täglich in Form von Emails auf dem Laufenden halten. Das Anliegen der Mediatorin war es, mit dieser Situation vernünftig umzugehen. Die kollegiale Beratung brachte neben der Reflexion über die Rolle als Mediatorin die Empfehlung, für Klarheit zu sorgen, wobei unterschiedliche Lösungswege der Situation diskutiert wurden.

Im zweiten Fall ging es um eine Blockade in Mediation, in der die Medianden sich nicht öffnen und voreinander Geheimnisse haben, diese Bedenken aber jeweils nach den Sitzungen der Mediatorin präsentiert haben. Neben konkreten Empfehlungen für den Umgang mit solchen Situationen (z. B. Metapherngeschichten, provokative oder überraschende Interventionen, mal was ganz anders machen, fragen, was den Klienten die Mediation heute gebracht hat, Was schätzen sie am anderen, etc.) ging es auch hier in erster Linie um die Klärung, inwieweit sich die Mediatorin für die Ergebnisse der Mediation verantwortlich fühlt und Abstand zu den Klienten hat.

In unserem dritten Fall war das Anliegen einer Mediatorin, ihre Rolle in einer Familienmediation zu überprüfen. Dazu schilderte sie uns zunächst den Fall und musste dann außerhalb des Kreises Platz nehmen. Wir anderen haben dann in einer ersten Runde unsere persönlichen momentanen Gefühle geäußert und danach unsere Hypothesen und Phantasien zu dem Gehörten genannt. Danach wurde die Protagonistin wieder in den Kreis geholt und gab an die Gruppe Rückmeldung, was für sie hilfreich war und was nicht.

Der Abend war wieder einmal so spannend, dass wir um fast eine Stunde überzogen haben, ohne es zu merken...