Mittwoch, Juni 10, 2009

Treffen vom 20. Mai 2009

Themen unseres letzten Treffen waren
- Rollenwechsel: vom Anwalt zum Mediator
- Schulmediation
- Fall: ausweichender Mediand
- Ideen und Methoden zur Zeitersparnis für Mediationen mit mehreren Beteiligten

Auf dem Weg zum Landgericht, um eine Mediationsakte abzuholen, kam ich ins Gespräch mit dem vorsitzenden Richter der Kammer. Er zeigte sich skeptisch gegenüber dem Kölner Modell der Anwaltmediation und zweifelte insbesondere an der Fähigkeit einiger Anwaltmediatoren zum Rollenwechsel. Als Erklärung führte er - neben einigen gescheiterten Mediationsverfahren - aus, er würde immer wieder Schriftsätze von Parteivertretern erhalten, die stark eskalierend, wertend und unter der Gürtellinie geschrieben seinen, wobei die Verfasser dem Briefkopf zufolge auch Mediatoren seien. Mit einer solchen Haltung sei ein Rollenwechsel zu einem allparteilichen Mediator kaum möglich. Mich hat diese Aussage sehr nachdenklich gemacht, denn Mediation ist nicht zuletzt auch Frage eine Haltung. Machen sich Anwaltmediatoren durch polemisierende Schriftsätze unglaubwürdig? Es macht sie zumindest nicht glaubwürdiger. Wir haben alle in der Mediationsausbildung gelernt wie man durchaus hart verhandeln kann ohne persönliche Spitzen abzuschiessen.

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