Donnerstag, Juni 12, 2008

Mehr übers Doppeln

Neben dem Aktiven Zuhören ist das Doppeln eine gute Methode, die Gefühle der Parteien sichtbar zu machen und den Klärungsprozess langsam zu vertiefen.

Dazu stellt sich der Mediator neben eine Konfliktpartei und bittet zunächst um dessen Einverständnis: "Darf ich mal neben sie treten und für Sie etwas sagen, und Sie schauen dann, ob das so stimmt?" Dann sagt er in der Ich-Form und in der Rolle der Konflitkpartei das, was er verstanden hat und insbesondere das, was die Konfliktpartei nicht explizit gesagt hat, aber was er glaubt, gehört zu haben. Die unausgesprochenen Gefühle können so sichtbar gemacht werden. Danach fragt der Mediator, ob das so für die Partei stimmt. Die gedoppelte Person bestätigt oder verneint und korrigiert. Sie kann durch diese Methode ihre eigene Position mit einer gewissen Distanz erleben und fühlt sich verstanden und unterstützt. Dadurch kann sie auch der anderen Partei aufmerksamer zuhören. Danach fragt der Mediator die andere Partei, zu sagen, wie das, was sie gehört hat, bei ihr ankommt. Die Reaktion der Gegenpartei sollte der Mediator dann ebenfalls doppeln, um für Ausgeglichenheit zu sorgen.

Insgesamt wird durch das Doppeln eine Vertiefung, Vervollständigung und Verlangsamung des Prozesses erreicht, in dem bisher Ungesagtes seinen Raum bekommt und sich beide Parteien verstanden und angenommen fühlen.

Keine Kommentare: