Sonntag, November 15, 2009

Der Kompetenzkreis wird 2!

Da haben wir direkt noch eine Gelegenheit zum feiern: Anläßlich des nun zweijährigen Bestehens unseres Kreises und des anstehenden Weihnachts-festes treffen wir uns diesmal im Weilokal "Zur alten Wettannahme" in der Südstadt. Ich habe uns dort einen großen Tisch reserviert. Wir sind dort mehr oder weniger unter uns, so dass wir also auch an diesem Abend Gelegenheit haben, unsere Anliegen zu besprechen und uns auszutauschen. Gleichwohl sollen Vergnügen und das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Ich freue mich auf einen schönen Abend,
Dorothea

Freitag, November 13, 2009

Martinsgansessen - 11.11.2009


Auf Einladung des Regionalvorstands des Eucon-Instituts sind Christoph, Renate, Andrea und ich vorgestern nach Düsseldorf gereist, um dort in der Brauerei Schuhmacher am traditionellen Mediatoren-Martinsgansessen teilzunehmen. Die Veranstaltung war rundherum gelungen: Wiedersehensfreude über alte Bekannte, gutes Essen, interessante Gespräche, lustige Anekdoten, neue Kontakte und jede Menge Möglichkeit zum Netzwerken prägten den Verlauf des Abends. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Unser Treffen am 21. Oktober

Themen unseres letzten Treffens:
  • Umgang mit Fehler in der Mediationsvereinbarung
In dem ersten Fall ging es um eine Familienmediation, in der während der Mediation (Interessenklärung) beide Parteien darüber einig waren, dass solange nachehelicher Unterhalt gezahlt wird, bis der gemeinsame Sohn 14 Jahre alt ist. In der Vereinbarung wurde dann von beiden Parteien einvernehmlich formuliert, dass der Unterhalt für den gemeinsamen Sohn 2011 enden soll. Die Mediatorin hat dann nach der Mediation bei der endgültigen Formulierung der Abschussvereinbarung festgestellt, dass damit der Unterhalt endet, wenn der Sohn 13 Jahre ist und nicht 14. Es war nicht klar, ob dies nun irrtümlich oder bewußt so formuliert war. An diesem Thema entspann sich eine spannende Diskussion über die Verantwortung des Mediator für den Inhalt einer Abschlussvereinbarung. Während einige Mediatoren sich von den Parteien die Formulierungen diktieren lassen, bzw. die Medianden damit zum Anwalt schicken, arbeiten andere Mediatoren die Abschlussvereinbarung auch in rechtsverbindlicher Form aus, zum Teil wollen die Medianden gerade als Mediationsergebnis einen rechtsgültigen Vertrag.

  • Rechtsinfo vs. Rechtsberatung:

In diesem Kontext wurde auch das Thema Haftung und Rechtsberatung besprochen: Was passiert, wenn beispielsweise die Parteien einen Unterhaltsverzicht vereinbaren, dies aber, was dem Anwaltmediator bekannt ist, nicht rechtswirksam vereinbart werden kann / Ansprüche verjährern / Schriftformerfordernisse nicht eingehalten werden? Inwieweit besteht hier die Gefahr, als Mediator mißbraucht zu werden? Auch hier zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die ständige Reflexion der eigenen Rolle ist.

  • Bögen in der Familienmediation

Ein weiteres Thema betraf den Umgang mit den Bögen zum monatlichen Budget / zum Vermögensverzeichnis in der Familienmediation, was einer Mediatorin Schwierigkeiten bereitete. Da die Bögen von den meisten Mediatoren nicht eingesetzt werden, bzw. den Nicht-Familien-Mediatoren erst gar nicht bekannt sind hatte sich dies Thema dann schnell erledigt.

Zuletzt haben wir dann nochmal die Vorbereitung einer Co-Mediation und den Kontakt mit den Parteien und deren Anwälten besprochen.

Dienstag, September 29, 2009

Die Vorbereitung hat sich gelohnt

Mediationsprozess erfolgreich durchgeführt

Der von linken GewerkschaftskollegInnen aus Stuttgarter Betrieben geforderte Mediationsprozess wurde vom 21. - 24. September bei der IG Metall Stuttgart durchgeführt. Nachdem es zwei Tage lang überhaupt nicht danach ausgesehen hatte, kam am späten Mittwochvormittag die Wende: Die Parteien einigten sich auf ein gemeinsames Antreten zur nächsten Betriebsratswahl und der Wiederaufnahme der alternative-Betriebsräte in den Vertrauenskörper. Was das strittige Thema der Zeitung "alternative" betrifft, sollen beide Betriebszeitungen, "alternative" und "Scheibenwischer" vorerst weitergeführt werden, bis ein Konsens über ein neues Kommunikationskonzept der IG Metall bei Daimler Untertürkheim erzielt ist.

Beide Gruppierungen bzw. Fraktionen haben das Mediationsergebnis inzwischen angenommen.

Quelle: www.alternative-info.org

Protokoll unseres letzten Treffens vom 16. September

Im kleinen Kreis zu sechst haben wir einen interessanten Abend mit mehreren Fallbesprechungen u.a. verbracht.

Zunächst ging es um die Situation, dass die Mediatorin im Ergebnisprotokoll eine falsch errechnete Jahreszahl festgehalten hat. Wie geht die Mediatorin damit um, wie ist ihr Selbstverständnis: belässt sie die Sache in der Eigenverantwortung der Medianten und gibt keinen Hinweis oder gibt sie aus Fairnessgründen einen Hinweis an die Medianten verbunden mit der Aufforderung, sich zu diesem Punkt zu äußern?

Dann ging es um einen streitigen Erbrechtsfall und die Frage, wie hier ein Mediationsverfahren eingeführt werden könnte. Soll der Vorschlag nur an die anwaltlich vertretenen Mitglieder über die Anwälte erfolgen oder auch direkt an die anderen Beteiligten gehen? Kann die Parteivertreterin Vorschläge für Mediatoren machen? Wichtig ist für die Anwältin, keine Verantwortung für das Ob und Wie einer Mediation zu übernehmen.

Auch im nächsten Fall (Anfrage Familienmediation) ging es um die immer wieder auftauchende Abgrenzungsproblematik Anwalt / Mediator. Im Erstgespräch ist gründlich zu klären, ob es tatsächlich um das gemeinsame Klären von Konflikten geht oder ob nicht doch eine Rechtsberatung gewünscht ist. Entsprechend der eigenen Aufstellung ist dann weiter zu verfahren.

Es wurde vom kürzlich in Köln gehaltenen Seminar „Kinder in der Mediation“ von Heiner Krabbe berichtet. Es war ein sehr beeindruckendes Seminar, aus dem vieles mitgenommen werden konnte. In Rollenspielen konnte nachempfunden werden, wie es Kindern mit der Trennung der Eltern gehen kann. Herr Krabbe hat viel von seinem Wissen um dieses Thema aus jahrelanger Beschäftigung damit weitergeben können. Eine Fortsetzung dieses Seminars ist geplant.
Für unsere Gruppe bietet Eva Wank an, Teile aus diesem Seminar hier vorzustellen.

Schließlich ging es um die Vorbesprechung eines sehr komplexen Falles aus dem Bereich der innerbetrieblichen Mediation unter Beteiligung von zwei Mediatoren, sechs untereinander zerstrittenen Betriebsratsmitgliedern und zwei Gewerkschaftsvertretern; es stehen drei Tage für die Mediation zur Verfügung, Auftraggeber ist die Gewerkschaft. Die Mediatorin hat den Fall vorgestellt und sich dann außerhalb des Kreises sitzend die Überlegungen und Hypothesen der anderen angehört. Es wurden Ideen zu den Bereichen Ablaufgestaltung, Zeitmanagement, methodische Herangehensweise, Interessen der einzelnen Beteiligten usw. gesammelt.

Donnerstag, August 20, 2009

unser Treffen am 19.08.09

Unser erstes Treffen nach der Sommerpause war wieder ebenso interessant wie bereichernd. Wir haben an drei Fällen gearbeitet:

Zunächst stellte Peter kurz einen Fall vor, den er in den kommenden Wochen mediieren wird. Der Fall soll als Kurzmediation in Co-Mediation durchgeführt werden. Neben der Vorbereitung einer Kurzmediation ging es dabei auch um das Thema, wie wir in Co-Mediationen mit unseren Co-Mediatoren zusammenarbeiten. Unsere Erfahrungen reichten von einem genau abgesprochenen Vorgehen (z. B. einer führt die Mediation, einer Visualisiert; abwechselde Leitung je Phase etc.) bis zu einer gar nicht abgesprochen fließenden gemeinsamen Führung. Die rege Diskussion über Vor- und Nachteile und unsere guten wie schlechten Erfahrungen brachte uns vor allem die Erkenntnis, dass sowohl eine vorherige Rollenklärung sowie ein Austausch über die individuellen Konzepte und Vorstellungen von Mediation sinnvoll und wichtig sind, um die Co-Mediation erfolgreich durchzufühen.
In einem kleinen Exkurs zum Reflecting Team ging es dann in einen Fall von Beate darum, wie und in welcher Form wir in heiklen Situationen Vorbehalte auf den Tisch bringen können.

Den zweiten Fall stellte Friedhelm vor. Ihm ging es darum zu klären, warum ihm nach einer eigentlich erfolgreichen Mediation ein etwas unsicheres Gefühl in Bezug auf die Lösung geblieben ist. Die Mediation ist erfolgreich verlaufen, die Parteien haben sich sehr überraschend plötzlich dahingehend geeinigt, dass einer der Parteien auf seinen Anspruch (ca. 250.000 €) vollständig verzichtete, und zwar lediglich gegen die Zusage, neue Aufträge zu erhalten.
Kernthema war dabei der Umgang mit Machtungleichgewicht in der Mediation und der individuellen Haltung des Mediators hierzu.

In unserem dritten Fall ging es um einen Konflikt mit einem Rechtsanwaltsfachangestellten in einer Bürogemeinschaft, dem immer wieder Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Neben dem Thema Rolle und Verantwortung ging es vor allem darum, dass zunächst zwischen den Anwälten der Bürogemeinschaft geklärt werden muss, welche Vorstellungen und Erwartungen sie von einem Angestellten haben, wie sie gemeinsam mit welchen Schwierigkeiten umgehen wollen, wo die Grenzen sind und wie Alternativen aussehen können.

Zum Thema Auftragsklärung und affirmativer Einstieg bereiten Christoph und ich für unser nächstes Treffen etwas vor.

Sybille Schneider

Montag, August 10, 2009

Bericht vomTreffen am 24.06.2009

Unser erstes Thema war: Akquise von Mediationsfällen unter Rechtsanwälten?
Woran liegt es, dass Rechtsanwälte und Mediatoren sich untereinander kaum geeignete Mediationsfälle zuleiten?

Eine Kernfrage scheint hier das Vertrauen in die Kompetenz eines potentiellen dritten Anwaltmediators zu sein, den man einer Partei empfehlen möchte, aber kaum kennt.

Davon ausgehend stellte sich die Frage, welche Kriterien eine Auswahl bestimmen und
eher geeignet sind, einen passenden Mediator zu finden. Am Ende einer längeren Diskussion waren folgende Kriterien erarbeitet worden:

  • Eine gemeinsame Mediationserfahrung (insbesondere im Wege gemeinsam durchgeführter Co-Meditionen) stärkt das Vertrauen in den jeweiligen Mediationspartner;
  • Der Mediationspartner tritt professionell auf und macht seine Arbeitsweise transparent;
  • Engagement des betreffenden Mediationspartners im Bereich der Mediation (z.B. durch Fortbildung, Teilnahme an workshops, Arbeitgruppen etc);
  • Der Mediator sollte in seiner Persönlichkeit zu den Medianten passen;
  • Der Mediator verfügt über Sachkenntnis in dem Rechtsgebiet, in dem der Mediationsfall angesiedelt ist.

Es bestand Einigkeit, dass es immer noch viel zu wenig Mediationsfälle gibt und noch mehr Augenmerk darauf zu legen ist, ob sich Fälle, die man als Anwalt auf den Tisch bekommt, für die Meditation eignen. Gleiches gilt für die Aufnahme von Mediationsklauseln in Verträge.

Zweiter Diskussionspunkt war die Frage, nach der Zukunft des Kompentenzkreises, siehe hierzu der Post von Dorothea.

Der dritter Punkt betraf die Honorargestaltung bei der Mediation. Insbesondere wurde die Frage diskutiert, wie man damit umgehen soll, wenn man den Zeitaufwand bei einer Mediation unterschätzt hat. Ebenso wurde die Frage diskutiert, ob man dann die Abschlussvereinbarung nach Streitwert abrechnen kann.

Den Abschluss unseres Treffens bildete die Supervision eines von Eva vorgestellten Mediationsfalles, die so spannend war, dass wir darüber fast die Zeit vergessen hätten.

Montag, Juni 29, 2009

Sommerpause!!


Wir machen Urlaub! Weiter geht es mit unserem nächsten Treffen am 19. August.
Bis dahin wünsche ich euch allen erholsame Urlaubstage!
Dorothea

Zukunft - Treffen vom 24. Juni

Bei unserem letzten Treffen haben wir über die Zukunft unseres Kreises gesprochen. Insbesondere ging es dabei um die Frage, ob wir unseren Mitgliederkreis schließen oder nicht. Einige Teilnehmer unseres Kreises haben den Wunsch nach einer möglichst festen Gruppe geäußert die einen vertrauensvollen Rahmen bietet, um auch ganz persönliche Anliegen der Arbeit als Mediator/in zum Thema zu machen. Zudem besteht auch der Wunsch, die Gruppe interdisziplinärer zu gestalten und auch Mediatoren mit nicht-anwaltlichem Hintergrund in die Gruppe aufzunehmen.
Da einige aus dem Einladungsverteiler keine oder nur selten Rückmeldungen geben und oft aus verschiedenen Gründen verhindert sind, haben wir beschlossen diejenigen, ohnehin nicht teilnehmen können, vorerst aus dem Verteiler zu nehmen und dafür zwei bis drei neue interessierte Mediatoren mit viel praktischer Erfahrung und möglicht psychosozialem Hintergrund in die Gruppe aufnehmen. Die regelmäßigen Mitwochstreffen werden wir künftig nur noch zur konkreten persönlichen Fallarbeit zu nutzen. Die "Alten" sind natürlich jederzeit wieder herzlich willkommen, wenn sie wieder Zeit finden, regelmäßig zu kommen.

Daneben werden wir zu einzelnen methodischen und kommunikativen Themen im unregelmäßigen Rythmus offene Abende anbieten und diese auch im großen Verteiler publik machen.

Soweit fürs erste die Neuigkeiten,

Dorothea

Mittwoch, Juni 10, 2009

Treffen vom 20. Mai 2009

Themen unseres letzten Treffen waren
- Rollenwechsel: vom Anwalt zum Mediator
- Schulmediation
- Fall: ausweichender Mediand
- Ideen und Methoden zur Zeitersparnis für Mediationen mit mehreren Beteiligten

Auf dem Weg zum Landgericht, um eine Mediationsakte abzuholen, kam ich ins Gespräch mit dem vorsitzenden Richter der Kammer. Er zeigte sich skeptisch gegenüber dem Kölner Modell der Anwaltmediation und zweifelte insbesondere an der Fähigkeit einiger Anwaltmediatoren zum Rollenwechsel. Als Erklärung führte er - neben einigen gescheiterten Mediationsverfahren - aus, er würde immer wieder Schriftsätze von Parteivertretern erhalten, die stark eskalierend, wertend und unter der Gürtellinie geschrieben seinen, wobei die Verfasser dem Briefkopf zufolge auch Mediatoren seien. Mit einer solchen Haltung sei ein Rollenwechsel zu einem allparteilichen Mediator kaum möglich. Mich hat diese Aussage sehr nachdenklich gemacht, denn Mediation ist nicht zuletzt auch Frage eine Haltung. Machen sich Anwaltmediatoren durch polemisierende Schriftsätze unglaubwürdig? Es macht sie zumindest nicht glaubwürdiger. Wir haben alle in der Mediationsausbildung gelernt wie man durchaus hart verhandeln kann ohne persönliche Spitzen abzuschiessen.

Nächster Termin am 24.6.

Unser nächstes Kompetenzkreistreffen findet am Mittwoch, dem 24.6. um 19.30 Uhr statt. Ich hatte fälschlicherweise den 10. Juni in die rechte Spalte eingetragen und hoffe jetzt, dass keiner heute abend vor verschlossener Türe steht...

Die Einladung folgt wie immer per Email.
Dorothea

Freitag, April 24, 2009

Treffen vom 22.4.2009 - Interessen in der Mediation

Da zu unsererm gestrigen Treffen nur sechs Leute zugeagt haben und dann noch eine kurzfristige Absage kam, haben wir restlichen uns kurzerhand dazu entschieden, das schöne Wetter zu nutzen und einen herrlichen Sonnenuntergang vor der Kölner Kulisse in den Rheinterrassen zu geniessen. Später habe ich dann erfahren, dass noch zwei weitere Teilnehmer zu unserem Kreis kommen wollten, dann aber vor Christophs Kanzlei vor verschlossener Türe standen, was ich sehr schade fand...
Also bitte, liebe Kollegen, sagt mir vorher kurz Bescheid, ob ihr kommt oder nicht, dann können wir besser planen und künftig solche Situationen vermeiden.
Wir haben jedenfalls den Abend sehr genossen und uns über unsere Erfahrungen zur Interessenklärung in der Mediation ausgetauscht. Insbesondere wurden uns die Unterschiede bei der Interessenklärung zwischen gerichtsnaher Mediation und außergerichtlicher Mediation noch einmal deutlich.
Wie immer ein sehr interessanter Abend, der sich für uns (trotz kleinem Kreis) wie immer gelohnt hat.

Montag, Februar 16, 2009

Protokoll vom 11. Februar

Trotz Regen und Schnee hatten sich 6 Teilnehmer/innen zum Arbeitskreis eingefunden. Renate und Friedhelm berichteten ausführlich über ihre letzte Mediation. Ausgehend von den zeitlichen Gegebenheiten bei dieser Mediation wurde in der Gruppe diskutiert, wie man mit zeitlichen Begrenzungen (die Klägerseite hatte 5 Stunden bis zum Rückflug) in Bezug auf das Zeitmanagement der Mediationsphasen umgehen kann.
In der zweiten Hälfte des Treffens hat Renate noch mal den Faden zur Gewaltfreien Kommunikation (Rosenberg) aufgenommen und uns aus dem Bereich „Bedürfnisse und Werte“ der Gruppe einige Übungen vorgestellt und vorbereitete Arbeitsblätter verteilt. Besonders eindrucksvoll war eine Dyaden-Übung, bei der vorwurfsvolle Aussagen zu positiv formulierten Bedürfnissen umformuliert werden sollten. Der Blick hinter die Vorwürfe war also gefragt! Mit den eigenen Sprachmustern im Detail konfrontiert, ergeben sich bei der Besprechung der Ergebnisse immer rege Diskussionen. Vielen Dank an Renate!

Dienstag, Februar 03, 2009

Treffen vom 21. Januar

Auch diesmal ging es wieder um die Vorbereitung einer Mediation. Wir haben gemeinsam anhand der aus der Akte bekannten Fakten Hypothesen über die Interessen der Parteien gebildet und mögliche Szenarien entwickelt und durchdacht, wie die Mediation bestmöglich gestaltet werden kann. Für mich hat sich hier wieder einmal der Wert unserer Gruppe gezeigt: unsere unterschiedlichen Sichtweisen zu den Fällen bringen eine Vielzahl wertvoller Hypothesen und unterschiedlicher Bilder zutage, auf die man alleine gar nicht kommt. Durch unseren Austausch ensteht am Ende stets ein rundes und im nachhinein meist zutreffendes Bild. Gemeinsam gewannen wir den Eindruck, dass dem Prozess ein tiefgreifender und langwährender persönlicher Konflikt mit einer Person zugrunde liegt, die aber nicht am Prozess beteiligt ist. Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass bei dieser Sachlage die Möglichkeiten der gerichtsnahen Mediation eher begrenzt sind und eventuell das Setting anders gestaltet werden muss. Als Ergebnis haben wir festgehalten, dass es für den vorliegenden Fall wichtig ist, mit den Parteien vorab noch einmal genau zu klären, was jeden Einzelnen zur Mediation motiviert und wer aus ihrer Sicht noch an der Mediation beteiligt sein sollte. Den Rest des Abends haben wir dazu genutzt, eine Vorlage für ein entsprechendes Vorbereitungsschreiben zu erstellen.

Dienstag, Januar 13, 2009

Treffen vom 17. Dezember


Unser Dezembertreffen fand wieder in den Räumen von Christoph Bubert statt. Es gab für alle eine nette Weihnachtskarte und wieder eine vorzügliche Bewirtung die uns das schlechte Wetter draussen schnell vergessen ließ.
Wir haben einen aktuellen Fall aus der gerichtsnahen Mediation diesmal aus dem Bereich „Künstlervertrag“ besprochen. Das Mediatorenteam hat uns den Sachverhalt in anonymisierter Form vorgestellt und sich unseren zahllosen Fragen gestellt. Die Mediatoren wollten das Treffen nutzen, um sinnvolle Vorgehensweisen in dieser Fallkonstellation herauszuarbeiten und zu analysieren. Zunächst waren wir gefragt nacheinander Ich-Botschaften aus der Sicht der einen und dann der anderen Seite zu formulieren. Im Anschluss haben wir gemeinsam Hypothesen gesammelt und eine mögliche Themensammlung erstellt. Dabei sind wir auf zentrale Punkte gestoßen, die wiederum Einfluss auf dass setting und die Dauer der Mediation haben. Gemeinsam wurden die Vor- und Nachteile einer Kurzmediation, deren konkrete Dauer und Vorbereitung sowie die Beteiligung der Parteivertreter diskutiert.

Die Mediatoren konnten an diesem Abend neue Aspekte für ihre Vorbereitung sammeln und haben uns ermöglicht anhand ihres Falles noch einmal die verschiedene Techniken zur Vorbereitung auf eine Mediation zu wiederholen. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig eine saubere Vorbereitung des Mediatorenteams ist, um für die Parteien in ihrer konkreten Fallgestaltung den größtmöglichen Nutzen aus der Mediation zu erzielen.
Eva Wank